nicht mehr lange bin ich in meinem geliebten Wien, da braucht es mal wieder einen kleinen Reiseführer von mir. Kurz bevor ich aus Salzburg weggezogen bin, habe ich euch mit auf meinem Weg durch Salzburg in der Uni-Edition genommen. Heute möchte ich euch mit durch Wien nehmen. Allerdings geht es dieses Mal nicht um die Ecken von Wien, wo ich besonders häufig bin, sondern eigentlich eher um eine Ecke Wiens, in der ich nur sehr selten war. So kurz vor Ende möchte ich vor allem Neues sehen und die Zeit nehmen dem Schreiben meiner Arbeit noch mal so richtig auskosten.
Favoritens Linguistic Landscape auf der Spur
Vor zwei Wochen hab ich mich also mit der Eva vom Stadtstreunen getroffen und auf den Weg durch Favoriten gemacht, genauer gesagt durch die Linguistic Landscape Favoritens. Ihr fragt euch jetzt, was ihr unter Linguistic Landscape verstehen sollt? Das ist relativ einfach: Es bezeichnet das Forschungsgebiet, „das sich mit der Sichtbarkeit und Wahrnehmbarkeit von schriftlicher Sprache im öffentlichen Raum beschäftigt“ (s. Wikipedia). Wir haben also nach jeglicher Form von Schrift im öffentlichen Raum Ausschau gehalten. Ich hatte euch ja schon erzählt, dass ich seit meiner Sommerschule in Luxemburg total süchtig nach Lingscape bin, einer App, mit der man eben solche schriftliche Sprache „aufnehmen“ kann.
Wir hatten keine vorgegebene Route, sondern haben uns einfach treiben lassen – so erkunde ich übrigens inzwischen am liebsten eine Stadt. Die Schrift hat uns durch Favoriten geführt. Immer, wenn wir etwas interessantes entdeckt haben, sind wir dorthin gelaufen und haben es fotografiert, freudig über so manchen Fund. Wir haben dem strömenden Regen getrotzt (an der Verkühlung habe ich noch immer ein wenig zu knabbern, die mir der Regen in Kombination mit einer langen Bahnfahrt in einem sehr kalten Zug beschert hat). Und in zwei Stunden doch einen ganzen Haufen von Sprachaufnahmen sammeln können.

Karte siehe Lingscape
Ist das denn schwer? Eine kleine Einführung in Lingscape
Diese Aufnahmen kann man dann ganz einfach per App hochladen, anpassen und fertig. Man hat seine gute Tat getan 😉 (indem man die Daten u.a. der Forschung zur Verfügung stellt). Damit ihr seht, wie einfach und schnell es ist, gibt eine kurze Bildanleitung von mir.
Ihr könnt natürlich sowohl in der App als auch in der Karte auf der Webseite auf digitales Sightseeing gehen. Und da es inzwischen schon einen ganzen Haufen Orte gibt, wo Linguistic Landscapes hochgeladen wurden, kann diese Reise arg in die Ferne schweifen…
Meine Favoriten in Favoriten
Nun möchte ich euch natürlich auch noch etwas von der Linguistic Landscape in Favoriten zeigen. Zu Beginn gibts eine Aufschrift von einem Kindergarten samt süßer Lokomotive.
Weiters folgen einige mehr oder weniger schlaue Sprüche
Wien bzw. Österreich ist ja für seine Mehlspeisen bekannt. Hier findet man ganz besondere Exemplare derselben… Lecker!
DER Eissalon im 10. Bezirk denkt nicht nur an den Eishunger der Wiener.
Etwas überrascht war ich, auch Portugiesisch zu finden.
Und schließlich noch ein Apothekenschild. Das ist mir in Wien besonders aufgefallen bisher, dass gerade Apotheken sehr multilingual beschildern…
Zurück in die Realität
Nach etwa zwei Stunden sind Eva und ich wieder an unserem Startpunkt angekommen: den Wiener Hauptbahnhof. Sehr durchnässt, einige gute Gespräche weiter – auch aber nicht nur über Wissenschaft und Linguistic Landscapes – aber trotzdem glücklich. Und so viel steht fest: es wird sicher nicht mein letzter Lingscapewalk gewesen sein 😉
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