meist heißt es, man ist Team Kaffee ODER Team Tee. Bei mir ist das nicht so. Ich liebe sowohl Kaffee (wenn er gut ist) als auch Tee. Tee in vielen Variationen: Grün, Schwarz, Kräuter, natur oder aromatisiert. Nur an die meisten Früchtetees komme ich inzwischen nicht mehr so heran (das sah noch vor ein paar Jahren ganz anders aus). So eine Tasse Grüner Tee macht, im Gegensatz zu den meisten Kaffees, auch wirklich munter. Dennoch mag ich auch meinen leckeren Kaffee nicht missen 😉
So freute ich mich sehr, als mir eine Einladung zum Tea-Tasting mit Bredemeijer ins Haus flatterte. Das ganze sollte im Tee Tea Thé in Berlin stattfinden, was mir sehr gelegen kam. Vor ein paar Jahren war ich schon mal mit zwei Freundinnen dort und es hat mir sehr gefallen. Dass ich so lange nicht mehr dort war, liegt ausnahmslos an meiner Faulheit bis nach Schöneberg zu fahren. Denn sowohl das Ambiente, das Personal als auch die Auswahl an Tee ist einfach super! Man kann dort übrigens nicht nur Tee und Gebäck vor Ort genießen, sondern es schließt sich auch ein Teefachverkauf an.
Von Tee und dem High Tea
An diesem Nachmittag konnten wir nun also neben dem High Tea (eine Etagére mit selbstgemachten Scones, Tomatentartes, Sandwiches und Obst) mehrere Sorten Grünen und Schwarzen Tee verkosten und einiges über Tee, deren Herkunft und Anbau lernen. Die meisten guten Tees kann man beispielsweise mehrfach aufgießen. Dabei ist dann nicht etwa der erste Aufguss der beste, sondern er wird besser 😉 Auch lässt man den zweiten (und weitere) Aufguss kürzer ziehen als den erstes (ich habe es immer falsch gemacht), weil die Aromen intensiver dabei werden.
Es gibt unterschiedliche Qualitätsstufen von Tee – je qualitativ hochwertiger er ist, umso besser und häufiger kann man ihn mehrfach aufgießen. Erkennbar ist die Qualität auch an der Blattgröße. Denn der Tee wird quasi in verschiedenen Stufen hergestellt, die nach unten hin abnehmen. Also sprich, der beste Tee sind die schönen, ganzen Teeblätter, der billigste Tee, der sogenannte Dust, sind nur noch Krümel.
Aber nicht nur in ihrer Verarbeitung unterscheiden sich die Tees, sondern auch in der Erntezeit. Der jüngste Tee ist der sogenannte Flugtee, denn er wird nach der Ernte direkt verflogen, damit er möglichst frisch beim Kunden ankommt. Von ihm gibt es jährlich nur sehr geringe Mengen und so ist er auch ziemlich schnell wieder ausverkauft. Ähnlich frisch ist der First Flush. Er hat eine eher blumige Note. Der Second Flush, der später geerntet wird, hat dahingegen eher eine nussigere, muskatige Geschmacksnote. Zwischen First und Second Flush werden noch die Inbetweener geerntet.
Tee, der früher als ein Second Flush geerntet wurde, sollte man übrigens nach Möglichkeit nicht mit Milch oder Zucker „verpanschen“, da sie dafür viel zu schade sind. Außerdem passt es geschmacklich auch besser zum nussigen Second Flush-Tee.
Übrigens sind die Teesorten nach ihrem Anbaugebiet benannt. Dadurch sagt der Name quasi nichts über die Qualität des Tees aus. Und zwei Ceylon-Tees können beispielsweise sehr unterschiedlich schmecken. Je nachdem, wann sie geerntet wurden, wie das Wetter war etc.
Das besondere der Bredemeijer-Teekannen
Aber natürlich ging es nicht allein um die leckeren Tees, sondern auch um die Teekannen. Das besondere an den „typischen“ Bredemeijer Teekannen ist, dass sie doppelwandig sind und somit den Tee langsamer abkühlen lassen. Dabei wird der Tee nicht bitter, was bei der „normalen“ Stövchen-Variante oder in einer Thermoskanne bei einigen Teesorten schnell passieren kann, weil der Tee quasi weiterkocht. Wir haben Schwarzen Tee aus einer solchen Kanne getrunken, der bereits eine Stunde zuvor gekocht wurde, und er hat wie frisch zubereitet geschmeckt.
Die Kannen gibt es natürlich in allen möglichen Farben und Formen. Außerdem haben es mir ja die schweren gußeisenen Kannen sehr angetan. Sind sie nicht unglaublich hübsch? Allerdings sind sie wirklich schwer – schon im leeren Zustand fand ich es schwer, diese hochzuheben. Das trainiert definitiv die Armmuskeln 😉
Früher galt es, die Bredemeijer-Kannen nicht für Früchtetee zu benutzen, aber das ist seit 2005 überholt und die Kannen eignen sich bestens für alle Teesorten. Und sollte die Kanne mal arg verschmutzt sein, gibts auch noch einen Zaubertrick: Waschsoda! Damit lässt sich die Kanne (und nicht nur die) wunderbar reinigen 😉
Seid ihr Teetrinker? Welchen Tee mögt ihr am liebsten? Und habt ihr eine Bredemeijer-Teekanne zuhause?
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