Hallo ihr Lieben,
am letzten Sonntag war ich mit einer kleinen Schar des Foodiemeetup Berlin auf der Next Organic-Messe in der STATION Berlin. Bei der Next Organic handelt es sich um die Fachmesse der nachhaltigen Lebensmittelbranche und Gastronomie.
„Auf der Next Organic Berlin werden bewusst regionale und biologische Erzeuger aus dem Berliner Umland in den Mittelpunkt gerückt – eine Vorgehensweise mit unbestreitbar positiven Effekten für Ökobilanz, Transparenz, Geschmackserlebnis und die (land-)wirtschaftliche Entwicklung Berlins und Brandenburgs. Trotz alledem ist die Next Organic Berlin auch offen für nicht regionale und nicht zertifizierte Delikatessen.“ (Quelle: next organic)
Nachdem wir uns alle gefunden hatten, begannen wir erst einmal mit einem Frühstück. Mit dabei der Favorit der Truppe: Eine absolut leckere Mango-Joghurt-Creme mit geriebener Limettenschale. Gut gestärkt machten wir uns dann auf eine Tour durch die Aussteller. Thema der Tour war Algen und Paleo.
Zuerst konnten wir uns allerdings noch eine tolle Konferenzflasche voll mit Saft bei RatioDrink abfüllen. Die Konferenzflasche ist, wie der Name bereits sagt, für Konferenzen und ähnliches gedacht. Dabei handelt es sich um eine Glasflasche mit Schnappverschluss, auf welche man in einem eigens dafür vorgesehenen Feld seinen Namen schreiben kann. Das spart Abfall und den Veranstaltern viel Abwasch 😉 Gefüllt wird das ganze zuerst mit einem (Bio) Saftkonzentrat eigener Wahl (ich habe mich für Birne entschieden), der im Pappkarton mit Zapfeinheit untergebracht ist. Angefangen ist der Karton gut 3 Monate haltbar, so er denn richtig gelagert wird und nicht auf die Seite gelegt wird (dann kann nämlich unter Umständen doch etwas Luft eindringen). Den Konzentrat gibt es aber auch in Flaschenform (dann sogar mit noch größerer Auswahl an Sorten). Danach wird die Flasche mit Wasser aufgefüllt, geschlossen und geschüttelt – fertig. Mir gefällt daran sehr gut, dass man ganz nach eigenem Süßegeschmack mischen kann – aber gut, das hat Sirup oder Konzentrat natürlich generell so an sich. Lecker war der Saft auf jeden Fall. Allerdings greife ich, wenn ich schon mal Saft trinke, dann meistens doch auf direkt gepressten Saft zurück, der nicht aus Konzentrat ist. Trotzdem fand ich es super direkt eine Flasche auf der Messe dabeizuhaben, zumal meine letzte gute Glasflasche erst kaputt gegangen ist.
Der erste Stopp führte uns zu Lüttge und der Chlorella vulgaris. Dort probierten wir Algenöl, Algenkaviar und ein Getränk aus Chlorellapulver und Haferdrink. Bei all diesen Produkten schmeckt man von der Alge eigentlich nicht mehr großartig etwas. Die Wirkung ist dadurch natürlich nicht beeinträchtigt. Die Alge gilt nicht zu unrecht als Superfood. Sie ist nicht nur gesund, sondern soll zum Beispiel auch gegen Hangover helfen. Ich habe zumindest die verkosteten Weine und den Akvavit am Ende des Tages nicht gemerkt 😉 Ob das nun an der Alge gelegen hat oder nicht, kann ich natürlich nicht sagen…
Der zweite Stop brachte uns zur Knochensuppe von Brox, den Gewinnern des Next Organic Food Awards 2016. So eine Knochensuppe ist prima gegen Wehwehchen, insbesondere, wenn diese den Darm betreffen. Das Kollagen, was darin enthalten ist, glättet nämlich die Darmwand, wodurch es einem schnell wieder besser geht. Außerdem ist die Suppe super für die Abwehrkräfte. So pur war sie mir etwas zu stark (ich hab aber direkt gemerkt, was sie so kann, mein Körper hat sich ur gut durchblutet gefühlt, der Kreislauf war direkt etwas auf Trab gebracht und wir sahen alle rosig aus), es gibt allerdings auch die verfeinerte Variante. Wir durften eine Variante mit Reismilch und Gewürzen probieren und bekamen direkt Ideen, was man noch hinzufügen kann. Die Suppen gibt es am Zoo zu kaufen, weitere Verkaufspunkte für die To Go-Suppen sind bereits in Planung. Das ist mal gesundes „Fast Food“!
Weiter ging es zu I sea pasta, einem niederländischen Unternehmen, das Pasta aus Algen anbietet. Auch hier gab es eine Kostprobe für uns: Pasta mit Pesto. Die Algenpasta ist sehr viel knackiger (zumindest in der Zubereitungsvariante mit warmen Wasser ohne kochen) als normale Pasta. Der Geschmack ist angenehm, auch hier schmeckt es nicht besonders nach Alge, das Gefühl im Mund nicht wirklich beschreibbar. Die Algen werden von Hand gepflückt (pflückt man Algen im Deutschen??), die Schlacke aussortiert und die Algen getrocknet bei mittleren Temperaturen, damit die Nährstoffe erhalten bleiben. Der Geschäftsführer hat mir übrigens verraten, dass laut einer wissenschaftlichen Studie die Kohlenhydrate normaler Nudeln, wenn man sie mit der Algenpasta mischt, weniger werden, weil ein Stoff aus den Algen diese entzieht. Den Namen des Stoffes habe ich leider vergessen, ob das ganze stimmt, kann ich auch nicht sagen. Gefunden habe ich im Internet nur diese Studie über die Veränderung der Närwerte beim Mischen von Weizenmehl und verschiedenen Algenmehlen bei der Pastaherstellung. Ein Packerl der Pasta gab es mit nach Hause – der Mann wollte es auch direkt kosten.
Weiter ging es zu Nordisk Tang, einer dänische Firma. Sie stellen unter anderem Pesto, Gewürze und Akvavit aus Algen her und ganz neu auch Mehl. Das Pesto hat wirklich super geschmeckt, eine der Gewürzmischungen werde ich zuhause ausprobieren und auch der Akvavit war ziemlich gut. Besonders gespannt war ich auf das Mehl, aber leider war das Brot, was sie angesetzt hatten, noch nicht fertig. Sehr schade! Außerdem gibt es bei den Jungs ein Kochbuch mit ganz tollen Rezepten und Bildern. Drei der Rezepte gab es gleich auf Karten mit zum nach Hause nehmen. Ich bin schon sehr gespannt, sie auszuprobieren.
Auf dem Weg zur nächsten Station (die ich dann verpasst habe), wurde ich von der Seite noch angesprochen von einem alten Bekannten (von RatioDrink), der mir sogleich sein zweites Projekt vorstellte: Hafelwasser. Hierbei handelt es sich um ein Gemisch aus Wein und Birnensaft. Die weiße Variante enthält gerade mal 3.5% Alkohol und ist wirklich sehr lecker und erfrischend, dabei aber nicht so süß. Perfekt für einen Sommerabend. Außerdem gibt es eine Rosévariante mit 6% Alkoholgehalt und zur Weihnachtszeit eine Glühwein-Variante.
Der letzte Stopp der Tour war eat Performance. Die Jungs wollte ich eigentlich schon längst einmal in ihrem Bistro am Moritzplatz besucht haben, als ich dann aber endlich mal die Zeit gefunden hatte, musste ich feststellen, dass es die beiden Bistros nicht mehr gibt. Sie mussten sich entscheiden auf welches Pferd sie setzen: Bistro oder Online und haben sich schweren Herzens für online entschieden. Im Nachhinein war das eine sehr gute Entscheidung. Naja, nun konnte ich mich doch noch mit ihnen unterhalten und leckeres Brot mit Avocado sowie Riegel testen, die mich durchaus begeistert haben, insbesondere von ihrer Konsistenz: hier krümelt nichts rum, wie ich es von einigen glutenfreien Broten und Riegeln kenne. Außerdem neu im Programm gibt es Paleo-Kekse, die ich bei Gelegenheit sicher auch mal probieren werde. Sie sind auf Basis von Mandeln und Datteln hergestellt. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie sie von der Konsistenz im Gegensatz zu den Riegeln sind. Auch an einem anderen Stand gab es glutenfreie Kekse, dort wurden allerdings Haferflocken verarbeitet. Aber dazu das nächste Mal mehr.
Da ich auf dem Weg durch die Halle allerdings noch einige andere interessante Aussteller gefunden habe, machte ich mich noch allein bzw. teilweise mit anderen Foodies auf den Weg durch die Aussteller-Safari. Da das jedoch den Beitrag etwas sprengen würde, gibt es den zweiten Teil demnächst.